Aktive Wehr - Chronik
1. Personalien / Mitglieder Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt teilt sich in 2 Fahrzeugstandorte auf. Das sind die Standorte Querfurtet Str. 10 und Querfurter Str. 86 a. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt hat z.Z. eine Stärke von 123 Kameradinnen und Kameraden mit folgender Gliederung: 38 aktive Mitglieder 36 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr 39 Mitglieder des Spielmannszuges 37 Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung Damit entfallen auf ein aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt 105 Einwohner. Beförderungen Uwe Höfling zum Hauptfeuerwehrmann Steffen Mittag zum Feuerwehrmann Auszeichnungen Kameradin Ines Weber für 10 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kamerad Ingo Nötzold für 20 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kamerad Klaus Ohse für 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kamerad Rudolf Schwarz für 40 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kamerad Klaus Steinthal für 40 Jahre Freiwillige Feuerwehr Protokollbuch 2. Geräte / Ausrüstung Fahrzeuge Kommunale Fahrzeuge Typ Baujahr 1 TLF 16 MB 113 1973 1 LF 8 LO 2002 1985 1 MTW LO 1800 1970 Bundesfahrzeuge ( erweiterter Katastrophenschutz) 1 LF 16 TS IVECO 90-16 1992 1 Motorrad TS 250 1976 Anhänger 2 TSA 1975 / 1989 1 STA 1985 1 SBA 4,5 umgerüstet auf Wasser 1977 1 CO 2 –4 FLG 1992 (Neuaufbau) 1 Geräteanhänger (Notstromaggregat Schere, Spreitzer) 1972 (1995 Umbau) Der Umbau erforderte einen Zeitaufwand von 58 Stunden. Atemschutzgeräte Kommunal Kreis Bund Presslufthammer: 17 - 4 Reserveflaschen: 35 - 4 Funktechnik Fahrzeugfunkgeräte 4m: 1 3 1 Funkmeldeempfänger: 38 1 - Handsprechfunkgeräte 2m: 7 - - Für die Anschaffung von Schere und Spreitzer wurden in diesem Jahr rund 35.000,00 DM ausgegeben. Protokollbuch 3. Einsätze / Brände / Unfälle Im Berichtsjahr waren 18 Einsätze zu verzeichnen. Das ist zum Jahr 1994 ein Rückgang von 68 %. 1995 1994 Einsätze gesamt 18 57 Kleinbrand a 0 4 (Einsatz von einem kleinen Löschgerät z. B. Handfeuerlöscher) Kleinbrand b 3 12 (Einsatz von nicht mehr als einem C-Strahlrohr) Mittelbrand 1 0 (Gleichzeitiger Einsatz von 2-3 C-Strahlrohren) Großbrand 0 3 (Gleichzeitiger Einsatz von mehr als 3 C-Strahlrohren) Hilfeleistungen 10 35 sonstige Einsätze 0 1 blinde Alarme 4 1 böswillige Alarme 0 1 Im gesamten Jahr werden auch wieder eine ganze Anzahl von Ausbildungsmaßnahmen auf allen Ebenen durchgeführt. Lehrgänge auf Landkreisebene Sprechfunkausbildung 4 Kameraden a 16 Stunden Atemschutzgeräteträgerausbildung 3 Kameraden a 20 Stunden Lehrgänge auf Landesebene Gruppenführerlehrgang 4 Kameraden a 70 Stunden Kreisausbilder Tm/Tf 1 Kamerad a 70 Stunden Jugendfeuerwehrwart 2 Kameraden a 20 Stunden Pyrotechnik 1 Kamerad a 24 Stunden Im Laufe des Jahres wurden insgesamt 1137 Stunden bei Ausbildungsveranstaltungen absolviert. Theaterwachen werden mit 51 Kameradinnen und Kameraden abgesichert. Eine Übung wird am Goethe – Theater erfolgreich durchgeführt. Erweiterter Katastrophenschutz Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt stellt zur Zeit 14 Helfer für den Katastrophenschutz, wovon 9 Helfer vom Wehrdienst befreit sind. In diesem Jahr findet im Katastrophenschutz die Umstrukturierung der Einheiten statt. Dadurch sind die beiden Löschzüge Retten (LZR) des Landkreises aufgelöst. Der ehemalige LZR aus Querfurt wird den Löschzug Wasserversorgung LZW in Bad Lauchstädt zugeordnet. Januar PKW Brand in der Halleschen Straße Ein umgestürzter Baum muss in der Sandstraße beseitigt werden. 8 Kameraden sind im Einsatz. Februar Verkehrsunfall – ausgelaufene Flüssigkeit wird beseitigt. April Ein Brand wird durch Brenn- und Schneidarbeiten an einem PKW verursacht. Dabei verbrennen weitere 4 PKW (Trabant) und Stapelholz. Einsatzort ist Milzau. 11 Kameraden und TLF sind im Einsatz. Mai Brand eines Bauwagen und 2 PKW in Bad Lauchstädt, Neue Häuser 8. Der Brand wird mit 2 TLF abgelöscht. Juli In der Ernst Thälmann – Straße Zaunbau GmbH – wird Rauchentwicklung aus dem Gebäude festgestellt. Eine Brandwache muss aufgestellt werden, da es noch stark nach Benzin riecht. In der Merseburger Straße in Milzau kippt ein LKW bei einer Notbremsung in den Straßengraben. Der auslaufende Diesel muss aufgefangen und entsorgt werden. Oktober Tier in Notlage. Eine Katze befindet sich auf einem Baum. November In der Ernst Thälmann Straße / Bahnhofstraße / Ecke Strohhof muss ein ca. 300m lange Ölspur beseitigt werden. Dezember Auffahrunfall Verkehrsunfall mit auslaufender Flüssigkeit Protokollbuch 4. Veranstaltungen / Versammlungen Eine Löschgruppe nimmt zur Absicherung am Stadtsportfest teil. Auch beim Volleyball hat sich die Freiwillige Feuerwehr leider mit minderem Erfolg versucht. Das Osterfeuer wird durch die Freiwillige Feuerwehr abgesichert. Die Kameraden vom Standort Querfurter Str. 86 a beteiligen sich an einem Kinderfest in Schotterey. Die Kameraden vom Standort Querfurter Str. 10 und der Spielmannszug sowie die Jugend – feuerwehr richten den Sommernachtsball aus und sind auch zum Brunnenfest vertreten. Der Tag der Offenen Tür findet gemeinsam statt. Der Jahresabschluss bildet den Höhepunkt des Jahres. Protokollbuch 5. Sonstiges Jahresbericht 1994 der Jugendfeuerwehr Bad Lauchstädt Die Jugendfeuerwehr hat zur Zeit 29 Mitglieder. Davon nehmen im Durchschnitt 14 an den Zusammenkünften teil. Sieben Jugendliche haben erfolgreich am Grundlehrgang der Freiwilligen Feuerwehr teilgenommen. Sie können nun mit Vollendung des 18 Lebensjahres in die aktive Wehr übernommen werden. Die Jugendfeuerwehr war auch im vergangenen Jahr wieder aktiv so zum Beispiel zum „Tag der Offenen Tür“ und zum Sommernachtsball. Höhepunkt war der Besuch des Flughafens Leipzig – Halle. Dort wurden wir durch die Kameraden freundlich empfangen. Die Fragen der Jugendlichen wurden ausführlich beantwortet. Und auch an Erklärungen der auf dem Flugplatz verwendeten Einsatztechnik fehlte es nicht. Anschließend fuhren wir zum Mittagessen, und mit dem Besuch der Kreisleitstelle Merseburg fand der Tag einen schönen Abschluss. Wir möchten uns bei der Wehrleitung sowie bei dem Kameraden Holger Kahle herzlich für die Unterstützung bedanken. Am 17.12.94 fand unsere Jahresabschlussfeier statt. Die Jugendfeuerwehr berichtet Für die 50 Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Bad Lauchstädt, Büschdorf und Ammendorf waren die 3 Tage Sommercamp vom 4. August bis 6. August 1995 am Hufeisensee ein Höhepunkt des Jahres. Wir führten eine gemeinsame Übung durch. Übungs – aufgabe war die Wasserförderung über eine lange Wegestrecke (450 m). Romantik boten das Schlafen in Zelten, das abendliche Grillen und Erfrischung im Hufeisensee. Ansonsten stand der Spaß im Mittelpunkt. Ein recht herzliches Dankeschön an die Freiwilligen Feuerwehren Büschdorf und Ammendorf für die Einladung und gute Zusammenarbeit. Weiterhin möchten wir uns bei der Stadtverwaltung, dem Brunnenversand, der Wehrleitung sowie beim Kamerad Uwe Höfling für die Unterstützung bedanken. G. Grauert Leiter Jugendfeuerwehr Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1995 An die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt Fast 12 Jahre ist es her, da ging ich zur Feuerwehr. Ich habe viel erlebt in dieser Zeit. Nun ist der Abschied nicht mehr weit. Dem Team, das mich entbehren muss, gilt heute mein besond´rer Gruß. Hetzt Euch nicht ab, was es auch sei. Bin ich in Urlaub hier – bin ich mit dabei. Feiern, ja das tun auch sie sehr gern, auch damals Fasching, Disko, Weinfest im Stern. Wegdenken kann man sich nicht mehr, unsere Kameraden der Lauchstädter Feuerwehr. Jeden Dienstag kann man seh´n, wie manche Leute Richtung Schlosshof geh´n. Nach Musizieren steht ihnen der Sinn, deshalb kommen sie so gern hier hin. Ist das Üben vorbei, geht man nicht gleich heim, denn dann ist noch gemütliches Beisammensein. Da wird viel erzählt und gelacht, über das, was man schon so mitgemacht. Ich habe meine Entscheidung gefällt, doch die Feuerwehr weiß, ich bin nicht ganz aus der Welt. Gern denke ich an dieses Team zurück, war und ist es doch von meinem Leben ein Stück. Die allerbesten Grüße heute – im Urlaub komm ich wieder – Kopf hoch, Leute! Carola Höfling Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1995 Übungseinsatz Den Ernstfall geprobt, das Feuer gelöscht Komplexübung der Feuerwehren zur Rettung des historischen Goethe – Theaters in Bad Lauchstädt Bad Lauchstädt/MZ. Sirenen und Feuerwehr, seit dem Brand der „Lauchstedter Gaststuben“ ist das in der Stadt ein sehr sensibles Thema geworden. Kein Wunder, dass da am Freitag Abend viele Einwohner in Richtung Goethe Theater liefen, um sich Gewissheit zu verschaffen: Dort brennt nichts. Lediglich eine Komplexübung war angesagt, um Einsatzbereitschaft und Technik zu überprüfen (die MZ berichtete bereits). Sozusagen für den Fall aller Fälle, von den aber niemand hofft, dass er je eintritt. Punkt 18.17 Uhr heulten die Sirenen auf. Derweil quollen dicke Rauchschwaden bereits aus allen Ritzen des Theaters. Im Keller hatte man eine bühnenübliche Nebelanlage angeworfen, so das ausbrechende Feuer imitiert. Karsten Pfitzner, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt und an diesem Abend zugleich Leiter der Komplexübung, gab über Sprechfunk die letzten Anweisungen nach draußen. Wenige Augenblicke später rollte die erste Wehr aus dem fast angrenzenden Feuerwehrdepot. Die Kameraden rollten Schläuche aus, brachten sie im Laufschritt in Richtung Teich. In der Ferne meldeten inzwischen weitere Sirenen: Feuer! In Schkopau ebenso wie in Merseburg, in Großgräfendorf, Schafstädt oder in Querfurt. Nach und nach rollten insgesamt 17 Einsatzfahrzeuge am Theater vor. Der übrige Straßenverkehr wurde inzwischen von der Polizei an Bad Lauchstädt vorbeigeleitet. Die Fläche vor dem historischen Theater war inzwischen fast von den ausgerollten Schläuchen zugedeckt. Im Haus selbst suchten Feuerwehrleute mit entsprechender Atemschutztechnik nach Besuchern, die vom Feuer eingeschlossen waren. Mal nur angenommen. Draußen indes war Bürgermeisterin Maria Loos gleichermaßen interessierte wie fachkundige Beobachterin der Rettung ihres Theaters. Schließlich ist sie als erste Frau im Rathaus auch oberste Dienstherrin der Bad Lauchstädter Feuerwehr. Offensichtlich schien sie zufrieden zu sein mit dem Tempo, wenn sie anfangs auch etwas skeptisch auf die Uhr schaute. Das Wasser kam ihr ein bisschen zu spät aus Richtung Teich. Aber es drückte dann aus den Schläuchen, allerdings logischerweise nicht zum Gebäude hin, sondern zu den abseits liegenden Grünflächen. Pfitzner jedenfalls war nach Abschluss der Übung zufrieden mit Einsatz und Tempo der Feuerwehren. „Allerdings werden wir die Übung natürlich noch im Detail auswerten, Verbesserungswürdiges gibt es immer“. Darf man gespannt sein, was die Bürgermeisterin da noch beisteuern wird. Hatte sie doch aus ihrem Feldherrnkorb den besten Überblick über all das, was da am Freitag Abend am Theater ablief. Die Merseburger Feuerwehr brachte nämlich ihre 30-Meter-Drehleiter mit und hievte die Rathauschefin dahin, wohin sie als oberste Feuerwehrfrau ohnehin gehört: ganz nach oben. Aus der „Mitteldeutschen Zeitung“ 1995